Jo Barna

Aufgewachsen im Odenwald, Wehrdienst bei der Marine, Studium der Rechtswissenschaften in Marburg an der Lahn, Rechtsreferendariat in Wiesbaden, dann in diversen hessischen Landesbehörden tätig mit Abordnungen zum Landrat, zur Bundesregierung und Europäischen Kommission. Wohnhaft in Wiesbaden, Vater einer Tochter, die in München als psychologische Psychotherapeutin praktiziert. 

Globetrotter, der – zumeist als Backpacker mit öffentlichen Verkehrsmitteln – auf eigene Faust in mehr als 100 Ländern unterwegs war auf der Suche nach Abenteuer, Persönlichkeitsentwicklung und Horizonterweiterung.

Urknall meines Globetrotter-Lebens war die Entdeckung von Robert Treichler‘s ‚Der billigste Trip nach Indien – Von München nach Delhi für 217 DM‘ in einem Buchladen. Ich traute meinen Augen nicht. Wie war so etwas möglich und dann auch noch für so einen Preis? Flugreisen waren noch unerschwinglich und da war die vage Vorstellung, eine Reise nach Afghanistan erfordere eine Expedition. Binnen Sekunden war klar, das mach ich!

Im Juni war letzter Schultag, dann sechs Wochen Maloche auf dem Bau, um das Reisegeld zu verdienen. Das Fieber steckte auch noch andere an und so brachen wir Anfang August 1978 zu viert in einem klapprigen Mercedes mit Lenkradschaltung nach Istanbul auf. Dort zerbröselte es uns in alle Winde und ich fuhr in Zügen, Bussen oder auf Lastwagen alleine weiter gen Osten. Im Iran hatte die Revolution gegen den Schah begonnen und die Durchquerung Afghanistans auf der Zentralroute wurde zum Abenteuer. Der Rest ist Legende, genauso wie der Hippietrail, der infolge der islamischen Revolution im Iran und der sowjetischen Invasion in Afghanistan kurz darauf endete.

Seit jenem Erweckungserlebnis war ich in mehr 100 Ländern auf eigene Faust unterwegs, davon mehr als vier Jahre außerhalb und gut drei innerhalb Europas. Das Leben unterwegs wurde zur großen Leidenschaft und in den Anfangsjahren gar als eine Form von ‚höherer Existenz‘ empfunden. Meine Reisen als Backpacker und Tramp wurden zu den Diamanten in der Asche des Lebens. Sie hören nie auf zu funkeln.

Wichtigste Reisen

Reisestory Schiffbrüchig

Songwriter, der erst spät eine Möglichkeit fand, seine Songs zu vertonen und dabei entdeckte, dass sie um bestimmte Themen kreisen. Eines davon waren die Erfahrungen und Emotionen als Backpacker ‚on the road‘. Daraus entstand die Idee, ein Album mit Globetrotterliedern zu machen. Die Produktion begann 2017 und konnte 2024 abgeschlossen werden.

Gitarrentramp

Am Ende einer fünfmonatigen abenteuerlichen Backpacker-Tour durch Südostasien strandete ich mit Windpocken in einem philippinischen Krankenhaus. Die ersten fünf Tage vergingen im Fieberdelirium, dann quälten mich eine Woche lang die abklingenden, höllisch juckenden Pusteln. Ich hatte noch sieben Dollar und lag auf der Isolierstation, wo es außer drei englischen Zeitungen nichts zu lesen gab und weder Gespräche, Radio oder TV. Es war die Zeit lange vor einem für alle zugänglichen Internet. Um der Langeweile und Isolation zu entrinnen startete mein Geist sein eigenes Unterhaltungsprogrammund schuf Melodie- und Textfragmente. Damit begann eine lebenslange Songwriting-Leidenschaft.

Nach 100 geschriebenen Liedern entstand der Wunsch, sie zu vertonen. Doch ich war Globetrotter, kein Musiker und so blieb der Weg hierzu lange Zeit versperrt. Das Studium neigte sich dem Ende zu und Examensvorbereitung war angesagt. Dann schoben sich andere Prioritäten in den Vordergrund.

Doch Lebensträume lassen sich nicht so leicht entsorgen, Jahre später klopften die Lieder wieder an. Anfang 2000 ergab sich in Zusammenarbeit mit dem Musiker Christian Demant erstmals die Möglichkeit auf Atari Demoversionen anzufertigen. Alle weiteren Anläufe verliefen im Sand oder ergaben unbefriedigende Ergebnisse. Erst spät begriff ich, dass ich die Lieder selber produzieren und auch einsingen musste. 2018 begann unter Mitwirkung von Wolfgang Gutteck, Christian Demant und Musiker/inne/n aus elf Ländern die Produktion des ersten Albums und konnte 2024 abgeschlossen werden. Veröffentlichungstermin ist der 22. November 2024.

Der Blick geht zurück auf einen lange spannende Zeit und nach vorne auf weitere Alben, so die Umstände dies erlauben.

Reisebuch-Sammler, der sein Fernweh in Zeiten, in den er nicht unterwegs sein konnte, mit Reisebüchern kompensierte. Als Student begann die Leidenschaft, Reiseberichte auf Flohmärkten, in Antiquariaten, später auch im Internet zu sammeln. So entstand im Laufe der Jahre eine mehr als 4000 Bücher umfassende Reise-Bibliothek.

Als Kind verschlang ich die Reiseromane Karl May’s und Jack London’s, unvergessen sind die abenteuerlichen Fernseh-Vierteiler wie ‚Der Seewolf‘, ‚Die Schatzinsel‘ oder ‚Lederstrumpf‘, ebenso wie der an Lianen schwingende Urwaldheld Tarzan. Schon damals übten Bücher im Regal auf mich Faszination aus, eine Zeit lang wollte ich gar Bibliothekar werden, wofür ich dem Spott meines Vaters ausgesetzt war. Da ich seine Anerkennung begehrte, fügte ich mich und wurde Jurist. Dies widerstrebte mir nicht völlig, aber ganz konnte ich mich damit nie identifizieren.

In der Freizeit las und lese ich daher viel, auch Bücher über Musik, Politik, Biografien, Menschheitsgeschichte, Ratgeber und anderes, im Urlaub auch mal Romane. Meine Lieblingsliteratur freilich bleiben die Berichte Reisender zu allen Zeiten. Ich habe selber zwei Bücher geschrieben, die aber allenfalls noch antiquarisch zu haben sind. 2009 erschien ‚Weltentramp – Eine Reisebiografie‘ und 2015 ‚Nomade auf Zeit – Eine Reise um die Erde und was dabei herauskam.‘

Da mich einige der gelesenen Reiseberichte in Hinblick auf den Abenteuergehalt oder den persönlichen Entwicklungsprozess des Autors/der Autorin besonders beeindruckt haben, stelle ich sie hier vor.

Reisebücher/-filme